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Bernd Benikowski

Unterrichtsstörungen und kommunikative Didaktik

Analyse Studien Modelle. 1995. I, 181 Seiten. Kt. ISBN 3-87116-970-6.

Störungen in Lerngruppen sind für jeden Lehrenden eine Tatsache, die ebenso Hilflosigkeit wie Ärger erzeugen kann. In dieser Arbeit werden Störprozesse nicht als etwas Angenehmes vorgestellt, aber doch aus einer anderen Perspektive betrachtet. In einer Analyse wichtiger didaktischer und psychotherapeutischer Modelle wird aufgezeigt, dass letztlich gestörte Lernphasen auf Grenzen des Unterrichtsmodells hinweisen. Diese Grenzen werden nur selten systematisch thematisiert, dem Lehrenden bzw. der gesamten Lerngruppe steht bei gestörten Lernprozessen kein Handlungsmodell zur Verfügung. Nur in der kommunikativen Auseinandersetzung der Lerngruppe kann die Bedeutung der Störungen aufgearbeitet und notwendige Korrekturen an der Lerngestaltung vorgenommen werden.
In einem empirischen Teil werden Unterrichtsstörungen aus der Sicht von Schülern ausgewertet und diskutiert. Grundlage ist eine umfassende Schülerbefragung in Berlin und Dortmund. Störungen zeigen sich als ständige Variable des Unterrichts, die aber bei vielen Schülern zu erstaunlich ambivalenten Einschätzungen führt. 
Die theoretische Analyse und die empirische Studie unterstreichen die Notwendigkeit kommunikativer Konzepte in Lerngruppen. Dies bedeutet vor allem auch die Einbindung des Lehrenden in eine pädagogische und praxisorientierte Reflexion, in der gegenseitige Unterrichtsbesuche der Lehrenden, systematischer Austausch und Supervision unverzichtbare Bausteine sind. 

 

Dr. phil. Bernd Benikowski arbeitete zunächst in freier Praxis als Referent, Trainer und Supervisor in pädagogischen bzw. sozialpädagogischen Institutionen sowie der betrieblichen Weiterbildung.
Seit einiger Zeit ist er als Bildungswissenschaftler tätig und berät als Geschäftsführer des
TZZ (TrainingsZentrumZeitarbeit GmbH) Personaldienstleister bei Veränderungsprozessen.